Römer-Kastell „Bodobrica“ Auf Schritt und Tritt durch römische Geschichte. Boppard gehörte zu den bedeutenden römischen Siedlungen am Mittelrhein. Durch die Eroberungsfeldzüge Julius Cäsars in Germanien gelangte auch diese Region in den Machtbereich Roms. Bereits die Kelten lebten hier und gaben dem Ort den antiken Namen BAUDOBRIGA. Nach ersten römischen Siedlungsspuren am Anfang des Mühltales, unweit des westlichen Ortsrandes, entstand Mitte des vierten Jahrhunderts eine starke Festungsanlage mit dem Namen BODO-BRICA, woraus sich der heutige Name BOPPARD entwickelt hat. Unmittelbar am Rheinufer gelegen, beeindruckt das spätrömische Kastell durch seine Ausmaße. Mit 308 x 154 Metern bildete es ein ca. 4,7 ha großes Rechteck. Die Mauern wiesen eine Stärke von drei Metern auf den Landseiten und von zweieinhalb Metern an der Rheinfront auf. Mit neun Metern Höhe unterstrich die Anlage ihren wehrhaften Charakter, zumal an den Landseiten 20 huf-eisenförmige Türme in regelmäßigem Abstand von rund 27 Metern das Kastell zusätzlich schützten. Nachdem die Zeiten für die römischen Besatzer zu unruhig wurden und sie schließlich den Rhein verließen, entwickelte sich aus dem einstigen spätantiken Kastell der Siedlungskern der heutigen Stadt. Heute pulsiert das moderne Leben in den Gassen und auf den Plätzen von Boppard, doch die Wurzeln sind weiterhin sichtbar. Die Reste der römischen Anlage umschließen den heutigen Ortskern und sind die am besten erhaltenen römischen Festungsmauern in Deutschland. Boppard | Angertstraße/Kirchgasse | Tel. 06742-3888 | STADTPLAN G Sehenswurdigkeiten Romer-Kastell Bodobrica 8 – 9 St. Severus Kirche Die zweitürmige, spätromanische Pfarrkirche St. Severus (13. Jh.), er-baut über dem röm. Militärbad, ist architektonisch reich gestaltet und dekorativ ausgemalt (Spinnenge-wölbe, Severuslegende). Besonders sehenswert sind Triumphkreuz (13. Jh.), Taufbecken (5. Jh.) und früh-christliche Grabsteine. Marktplatz 7 | Tel. 06742-2315 | Kath. Kirchengemeinde St. Severus STADTPLAN D Karmeliter-Kirche Die gotische Karmeliter-Kirche (14./ 15. Jh.) birgt ein reiches Inneres, z. B. Grabmäler, Chorgestühl (15. Jh.). Die Marienverehrung der Karmeliter zeigt sich in vielen Mariendarstel-lungen, z. B. Traubenmadonna (außen), Madonna im Rosenkranz, Pieta. Das ehemalige Kloster (18. Jh.) ist heute Stadtverwaltung. Karmeliterstraße | Tel. 06742-2315 | Kath. Kirchengemeinde St. Severus STADTPLAN E Christuskirche Unter Teilnahme des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde die neoromanische Christuskirche 1852 eingeweiht. Den Innenraum überhöht ein kuppelartiges Gewöl-be, das von schlanken Säulen getra-gen wird. Der Südflügel der Vorhalle wurde 1975 wegen des Baus der B 9 um 90° gedreht. Tel. 06742-2343 | Gemeindeamt | Pastorsgasse 9 d STADTPLAN F